Grüne Logistik beginnt hier und jetzt
Ladeinfrastruktur als Schlüssel für den effizienten Betrieb in Logistik & Lieferverkehr
Die Transformation der Logistikbranche hin zu mehr Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Dynamik und bietet Chancen für Umwelt und Gesellschaft. Transportunternehmen, die frühzeitig ihre Prozesse optimieren und dabei auf neue Technologien setzen, profitieren von langfristigen Wettbewerbsvorteilen und erfüllen die wachsende politische und gesellschaftliche Erwartung an umweltfreundliche Lieferketten. Dabei spielen das Transportwesen und insbesondere auch die Elektromobilität für Spediteure eine zentrale Rolle. Die Umstellung auf eine E-Flotte ist eine Investition, die sich sowohl für die Umwelt und vor allem auch für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens auszahlt.
Bereits durch elektrische Fahrzeuge auf der „letzten Meile“ lassen sich die Emissionen im Logistik- und Lieferverkehr deutlich reduzieren. Und auch im Schwerlastverkehr sowie auf Langstrecken kommen mittlerweile zunehmend E-LKW zum Einsatz. Laut der Bundesvereinigung Logistik (BVL) kann der Einsatz von Elektromobilität in leichten Nutzfahrzeugen bis 7,5 Tonnen zu einer Reduzierung von 90 % der CO₂-Emissionen führen. Durch die Nutzung von Akkus und Betriebsstrom aus erneuerbaren Energiequellen kann sogar eine Reduzierung um 100 % der direkten CO₂-Emissionen erreicht werden. Bei schweren Lastkraftwagen über 12 Tonnen kann der Einsatz von Elektromobilität zu einer Reduzierung von über 70 % der direkten CO₂-Emissionen führen.
Einer aktuellen Studie der digitalen Straßenspedition Sennder zufolge sind viele große europäische Märkte auf dem Weg, bis 2030 eine Kostenparität von Elektro- und Diesel-LKW zu erreichen und Einsparpotenziale zu realisieren. Insbesondere sei Deutschland in den betrachteten Szenarien für 2025 der einzige größere europäische Markt, in dem Elektro-LKW wirtschaftlich bereits kompetitiv sind.
Chancen und Wettbewerbsvorteile für Logistik und Lieferverkehr
Um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, bietet der Umstieg auf elektrische Flotten bereits heute schon gute Chancen im Transportwesen. Die Gründe für den Umstieg auf eine E-Flotte sind dabei vielfältig:
- Wettbewerbsfähigkeit: Zahlreiche Großkunden fordern bereits heute schon nachhaltige Transporte und ohne E-Fuhrpark droht Ausschluss von klimarelevanten Aufträgen oder ESG-getriebenen Kunden. Zudem werden die CO₂-Flottenwerte künftig ein zunehmend wichtiges Kriterium für die Lieferkettenbewertung (z. B. CSRD, ESG-Ratings).
- Senkung der Betriebskosten: Tendenziell steigen die Dieselpreise kontinuierlich an. Grund hierfür ist die steigende CO₂-Bepreisung, die fossile Kraftstoffe weiter verteuert. Hieraus ergeben sich perspektivisch für E-LKW geringere Energiekosten pro km, insbesondere wenn diese im eigenen Depot mit PV sowie der Nutzung dynamischer Stromtarife geladen werden können. Darüber hinaus wirken sich geringere Wartungskosten positiv auf die Betriebskosten aus (weniger Verschleißteile, keine Ölwechsel etc.).
- Förderung & Steuervorteile: Auf dem Weg hin zu nachhaltigem Lieferverkehr werden sowohl von der Bundes- als auch von den Landesregierungen verschiedene Förderprogramme aufgesetzt. So zum Beispiel die Bezuschussung nicht-öffentlicher (Schnell-) Ladeinfrastruktur im Rahmen des NRW-Förderprogramms „PROGRES.NRW“. Hinzu kommt, dass emissionsfreie LKW bis einschließlich 2030 von der KFZ-Steuer befreit sind. Daneben bietet die Mautbefreiung einen zusätzlichen Anreiz für den Betrieb von E-Flotten. Diese gilt zunächst bis Ende 2025, danach ist eine gestaffelte Mautreduktion geplant. Außerdem können durch die Vermarktung von THG-Quoten über einen Dienstleister zusätzliche Erträge generiert werden.
- Politische Regulierung: Um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen, verschärft die EU kontinuierlich die CO₂-Flottenziele, sodass ab 2030 nur noch Fahrzeuge mit niedrigem CO₂-Ausstoß wirtschaftlich betreibbar sein werden. Darüber hinaus können Einfuhrbeschränkungen (z. B. CO₂-Grenzausgleich) indirekt auch die Logistikbranche betreffen. Außerdem richten aktuell schon zahlreiche europäische Städte speziell für Nutzfahrzeuge sog. Zero-Emission-Zonen (ZEZ) oder Ultra Low Emission Zonen ein, in denen entweder ein Fahrverbot für dieselbetriebene Fahrzeuge herrscht oder teils hohe Gebühren anfallen.
Ladeinfrastruktur: Schlüssel für den effizienten Logistik-Betrieb
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Transformation hin zu elektrisch betriebenen Transportfahrzeugen ist eine umfassende und flächendeckende Ladeinfrastruktur. Nur mit einer ausreichenden Anzahl von Ladestationen entlang der Lieferkette können Unternehmen einen effizienten Betrieb sicherstellen. Ziel ist es, durch geeignete Ladeoptionen an strategisch wichtigen Punkten wie Logistikzentren oder Umschlagplätzen Standzeiten zu minimieren und so die Verfügbarkeit der E-Fahrzeuge zu maximieren. Mit intelligenten Ladesystemen, die Lastmanagement und Echtzeit-Datenintegration ermöglichen, können Netzkapazitäten optimal genutzt und Betriebsabläufe weiter optimiert werden.
Die passende Ladeleistung für den gewünschten Anwendungsfall
Die Ladeleistung bestimmt die Geschwindigkeit, mit der ein E-LKW geladen werden kann. Es wird zwischen Normalladen (an AC-Ladestationen mit bis zu 22 kW), Schnellladen (an DC-Ladestationen mit 22 kW bis 150 kW), Ultraschnellladen (an DC-Ladestationen mit 150 kW bis 400 kW) und Megawattladen bzw. auch MCS-Laden (an DC-Ladestationen mit 1 MW bis 3,75 MW) unterschieden. Die jeweiligen Steckertypen sind EU-weit einheitlich genormt. An Normalladestationen kommen die Typ-2 Stecker zum Einsatz, insbesondere für elektrische PKW und Transporter und nur selten für größere Nutzfahrzeuge. An Schnell- und Ultraschnellladestationen werden CCS-Stecker genutzt, weshalb diese teilweise auch als CCS-Ladepunkte bezeichnet werden. Für das Megawattladen wurde mit dem MCS-Stecker ein eigener Steckertyp entwickelt, daher werden die Ladepunkte teilweise auch als MCS-Ladepunkte bezeichnet. Die Dimensionierung der geeigneten Ladeleistung ist vom jeweiligen Einsatzszenario (Streckenprofil und Standzeiten) sowie vom Ladeort abhängig:
Laden unterwegs am Rastplatz
Aufgrund relativ kurzer Standzeiten in den Lenkpausen kommt hier Ultraschnelladen und Megawattladen zum Einsatz. Mit zunehmender Anzahl von E-Fahrzeugen in Deutschland wächst auch die öffentliche Ladeinfrastruktur dynamisch. Aktuell wird das LKW-Schnellladenetz im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr entlang der Autobahn kontinuierlich ausgebaut und umfasst nach derzeitigem Planungsstand rund 350 Standorte entlang der Bundesautobahnen. Davon entfallen ca. 220 Standorte auf bewirtschaftete Rastanlagen und ca. 130 auf nicht bewirtschaftete Rastanlagen. Für ein schnelles Laden von E-LKW sind dort CCS-Ladepunkte (Combined Charging System) mit 400 kW und MCS-Ladepunkte (Megawatt Charging System) mit über 400 kW erforderlich. Insgesamt wird an diesen Standorten die Errichtung und der Betrieb von rund 1.800 MCS-Ladepunkten und rund 2.400 CCS-Ladepunkten angestrebt.
Laden im Depot über Nacht
Das Laden im eigenen Depot ist für den effizienten und wirtschaftlichen Betrieb einer E-Flotte zentral. Aufgrund der langen Standzeiten über Nacht können die LKW an CCS-Ladepunkten mit niedrigeren Ladeleistungen von 50-150 kW geladen werden. Eine eigenen Ladeinfrastruktur erhöht dabei die Planungssicherheit und ermöglicht die Optimierung der Ladezeiten in Verbindung mit den Standzeiten der Fahrzeuge. Somit wird eine optimale Integration der Ladegänge in den Betriebsablauf ermöglicht. Gleichzeitig kann durch die Einbindung von Eigenstromerzeugung (z. B. PV-Anlagen) sowie durch Nutzung dynamischer Stromtarife die Kosteneffizienz des Depot-Betriebs deutlich gesteigert werden. Megawattladen von E-LKW im eigenen Depot ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll, da der benötigte Netzanschluss hohe Kosten erzeugt und das Stromnetz vor Ort die benötigten Ladeleistungen oft nicht hergibt. Soll doch mit Megawatt-Leistung geladen werden, bieten Batteriespeicher-Systeme in Kombination mit der passenden Ladeinfrastruktur eine mögliche Lösung. Dabei reduziert eine intelligente Netzintegration durch Nutzung des Speichers (Peak-Shaving, dynamischer Strombezug) die Stromkosten bzw. die Netzentgelte. Die Einrichtung eines Depots kann zudem bei wachsendem Bedarf angepasst und ausgebaut werden und ist somit eine Investition in die Zukunftssicherheit für Logistikunternehmen.
Laden im Logistik-Hub am Zielort
Daneben spielt auch das Laden während des Be- und Entladens im Logistik-Hub eine wichtige Rolle in der Lieferkette. Abhängig von den dortigen Standzeiten können die LKW an CCS-Ladepunkten mit 100-400 kW geladen werden. Auch können Ladepunkte in einem vorgelagerten Lade-Hub im Industriegebiet während Wartezeiten genutzt werden. Auch in Lade-Hubs an Achsen oder Umschlagpunkten kommt Megawattladen häufig zum Einsatz, um die Ladezeiten zu optimieren.
TankE-Lösungen – speziell für die Transportbranche
Als einer der führenden Dienstleister für Ladeinfrastruktur bietet TankE schlüsselfertige Ladelösungen für Logistik und Lieferverkehr. Von der Fuhrparkanalyse über den Aufbau der Ladeinfrastruktur am Standort bis hin zu umfassenden Servicepaketen. Bei der Umstellung auf Elektromobilität im Unternehmen jeder Größenordnung begleitet Sie TankE von Entwicklung unternehmensindividueller Lösungen über die fachgerechte Installation bis hin zur Sicherstellung des störungsfreien Betriebs und zur Abrechnung der Ladevorgänge. Wir betrachten Elektromobilität ganzheitlich – sprechen Sie uns an und profitieren Sie von unsere schlüsselfertigen Ladelösungen.
Unsere Ladelösungen für Logistik & Lieferverkehr reichen von modularen Bausteinen bis hin zur schlüsselfertigen Komplettlösung. Dazu zählen:
- Analyse des Fuhrparks sowie der technischen Gegebenheiten
- Beratung, Planung und Konzeptionierung
- Hardwarebeschaffung, Bau und Installation
- Last- und Energiemanagement
- Bedarfsweiser Ausbau mit Netzanschlusserweiterung und Trafo
- Monitoring und Betrieb
- Wartung, Instandhaltung, Störungsbeseitigung
- THG-Quoten für Fuhrpark und öffentliche Ladeinfrastruktur
Einladung zum Event
Wir laden Sie ein zu unserem Event: Zukunft gestalten: Ladeinfrastruktur für die Logistikbranche & gewerbliche Fuhrparks. Erleben Sie Elektromobilität für die Logistikbranche live! Am 9. September 2025 in der Motorworld Köln-Rheinland. Gemeinsam mit Expert:innen aus Wirtschaft, Netzbetrieb und Politik diskutieren wir Herausforderungen, Lösungen und Strategien zur erfolgreichen Umsetzung der Mobilitätswende im Unternehmen.
Quellen
- https://www.iodynamics.de/blog/green-logistics-e-mobilitaet-als-schl-ssel-fuer-nachhaltige-transportloesungen/
- https://logistik-heute.de/news/transport-logistic-2025-deutschland-sind-e-lkw-laut-studie-bereits-2025-kompetitiv-216231.html
- https://www.elektromobilitaet.nrw/foerderprogramme/nicht-oeffentlich-zugaengliche-ladeinfrastruktur/